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Huch, was geht denn im Livemon 22. Juli 2017

Im LTTR Livemon geht es derzeit drunter und drüber. Wir haben drei nordamerikanische Server hinzugefügt und damit die Losses und Pingzeiten erheblich in die Höhe getrieben. Wir haben veraltete Messdaten aus Düsseldorf und Straßburg aus dem Livemon genommen. Der Fokus des Long Term Trace Routers (LTTR) liegt somit umso mehr auf ausländische, globale Destinationen.


Zu Beginn der Ferienzeit in Deutschland begannen die massiven, vorhersehbaren, Leitungsengpässe bei der Deutschen Telekom (bis zu 40%) - und täglich grüßt das Murmeltier! Hintergrund ist nicht nur das Gerangel mit dem World Carrier Cogentco darum, wer wieviel Daten in das jeweils andere Netz leiten darf. Cogents Anwälten zufolge sorgt sich die Deutsche Telekom darum, dass Netflix, ein Kunde von Cogent, den Deutschen das IP-TV-Geschäft verhagelt. Während die Telekom solche Streitigkeiten gerne über Jahre hinweg aussitzt und seine Kunden dafür leiden lässt, hat sich mit dem Leitungszulieferer Telia eine weitere Baustelle aufgetan. Telia hat sich zu einem heimlichen Weltmarktführer für Spielehersteller etabliert. Die Schweden hosten unter anderem die Playstation. Aber auch hinter dem Atlantik kommt man mittlerweile kaum noch an Telia vorbei. Und so kommt es, dass auch hier die Telekom-Krankheit grassiert, nämlich die Unfähigkeit, ein TIER-1-Netz zu managen und einen technisch adäquaten Zugang in andere Netze zu garantieren. Und das Internet endet nun mal nicht in Frankfurt am Main.

Können wir das belegen? Ja! Egal mit was für vergleichsweise primitiven Mitteln gegenüber Netzwerkriesen wie die Deutsche Telekom wir handtieren mögen, wir garantieren nicht für jede Zahl der erhobenen Daten im LTTR Livemon - dafür ist das Zusammenspiel mit Routern, Firewalls und Peerings viel zu komplex. Aber der Trend ist da. Schließlich empfiehlt es auch die stochastische Logik, wenn andere Provider nahezu zeitgleich ganz andere Messergebnisse zutage fördern als die xenophobe Telekom. Nämlich, im Trend, meistens besser (2).

Ein wichtiger Ansatz und Hintergrund sollte nicht vergessen werden: das Internet besteht nicht nur aus Google, Facebook und Twitter. Hier haben alle Provider ihre größten Router angeschlossen und es wird peinlichst darauf geachtet, dass hier keine Engpässe aufkommen. LTTR misst das echte Internet. Auch das Internet, das Ihr erhaltet, wenn ihr manchmal eine Minute warten müsst bis sich die Webseite im Browser öffnet (1). Solche Engpässe werden längst hingenommen und eine Netzneutralität - ob gesetzlich vorgeschrieben oder nicht - kann nur überprüft werden, wenn es solche Daten gibt.





Was ist LTTR?

(1) Wusstet Ihr, dass das Licht vom Mond zur Erde 1,28 Sekunden benötig. In einer Minute ist das Licht genau 23,4 Mal von der Erde bis zum Mond und wieder zurück gereist.
(2) Zur Zeit.










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